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Auftakt zur Weinlese

Die Weinlese 2016 hat jetzt auch im Offenburger Rebland begonnen. Schon fast traditionsgemäß bringt die Weinmanufaktur Gengenbach – Offenburg in der Ortenau den ersten neuen Wein auf den Markt. Etwa 2000 Kilo Weintrauben der Sorte „Findling“ wurden am Donnerstag, 1. September am Zeller Abtsberg in Offenburg-Zell-Weierbach auf dem 23 Ar großen Rebstück „Palmert“ von Vorstandsmitglied Reiner End gelesen.

Christian Gehring

Die letzten acht Tage haben alles zum Guten gedreht.

Christian Gehring
Weinhoheiten bei der Lese
Die beiden Weinhoheiten bei der Lese, Weinprinzessin Anna-Lena Vollmer (links) und die Badische Weinprinzessin Nicole End.

Der neue Wein wird jedes Jahr sehnsüchtig erwartet. Seit Juni gehen bei der Weinmanufaktur Bestellungen ein. Die Hauptlese beginnt voraussichtlich am 19. September. Aber das wertet Reiner End sogar als positiv. „Dann kommen wir mit der Hauptlese in den Oktober. Da ist es nicht mehr so warm.“ Das bildet schöne Aromen, Frucht und Säure in den Weinen. Das Vorstandsmitglied der Weinmanufaktur ist mit dem gestrigen Ergebnis zufrieden. Das Refraktometer zeigte 77 Grad Oechsle an. Dank des sonnigen Spätsommers sieht es „allgemein sehr gut aus“, berichtete Reiner End. Der gefürchteten Kirschessigfliege ist das derzeitige Wetter zu heiß. Das mögen die Männchen nicht, sie werden unfruchtbar. „Die letzten acht Tage haben alles zum Guten gedreht. Man erwarte in Teilen sogar eine überdurchschnittliche Ernte mit sehr guten Qualitäten“, verdeutlichte Geschäftsführer Gehring. Gerne würde man das Wetter die nächsten Wochen so festbinden, sagte Reiner End.

Geerntet wurde von den etwa 20 Helferinnen und Helfern knapp die Hälfte weniger als im vergangenen Jahr. Die Winzer müssen sich in diesem Jahr wegen des falschen Mehltaus (Peronospora)  teilweise auf geringere Ernteerträge einstellen. Der falsche Mehltau ist ein Problem in allen deutschen Weinanbaugebieten, berichtet Reiner End. Die diesjährige Wettersituation mit manchmal bis zu vier Gewittern am Tag bezeichnete der Winzer schon als tropisch. Die vielen Niederschläge, Wärme und die hohe Feuchtigkeit haben die Peronospora sehr begünstigt. Eine derartige Wettersituation gebe es lokal immer mal wieder, aber in diesem Jahr sei dies in der Fläche aufgetreten. Nicht nur in Deutschland, auch in der Schweiz, Italien, Österreich, Champagne in Frankreich sowie im Elsass hätten die Winzer mit den gleichen Problemen zu kämpfen.

Wichtigste Maßnahmen in den Reben waren das Entblättern und eine kurz gehaltene Begrünung. End spricht von bis zu 30 Prozent weniger Ernteertrag. Aber dort wo die Trauben gesund und schön sind, dürfen sich die Winzer auf eine wunderbare Traubenernte freuen.

„Vielleicht bekommen wir als Entschädigung für das verregnete Frühjahr noch einen goldenen Herbst, dann dürfen wir uns alle auf einen guten Weinjahrgang 2016 freuen“, hofft Geschäftsführer Christian Gehring.  Um immer frischen „Neuen“ anbieten zu können, wird im Laufe des Herbstes noch mehrmals neuer Wein gekeltert werden. Insgesamt plant die Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg knapp 60.000 Liter als Neuen Wein zu vermarkten. Der neu gekelterte Wein wird ab Ende nächster Woche im Verkauf erhältlich sein. Während in der Kelterhalle die Pressen anliefen, klang die Lese im Weinberg traditionell mit einer zünftigen Winzervesper aus.

Weißer Federweißer
Roter Federweißer

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