Die Inthronisierung der Weinprinzessin auf dem Balkon des Rathauses vor historischer Altstadtkulisse hat Tradition. Unter Begleitung des Fanfarenzugs der Narrenzunft Backstein- und Matratzenbourger e.V. zogen am Samstagabend die Winzerinnen und Winzer als Begleitung der noch amtierenden Gengenbacher Weinprinzessin in die Stadt ein. Gleich im Anschluss daran fand die Krönungszeremonie auf dem Rathausbalkon statt. Als erste Amtshandlung hat Sara Vollmer das Wein- und Stadtfest eröffnet.
Als Tochter der Nebenerwerbswinzer Klaus Vollmer und Claudia Strecker-Vollmer ist die neue Weinhoheit mit den Arbeiten im Weinberg vertraut. „Die Reben sind und waren schon immer ein Teil meines Lebens“, schildert sie. So ist auch der Wunsch, eines Tages Weinprinzessin zu sein, in ihr gereift. Nun freut sich die angehende Kauffrau auf ihre Repräsentationspflichten bei Weinfesten, Messen und in der Hotellerie. Die 18-Jährige möchte bei ihren Auftritten vor allem auch jüngere Menschen für die badischen Weine aus der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg gewinnen. In ihrer Antrittsrede verwies sie auf die Tradition des Weinanbaus in Gengenbach. Sie lobte auch die hohen Qualitäten der badischen Weine aus der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg und rief die Weinfestbesucher dazu auf, gleich davon zu probieren. Sie selbst trinkt am liebsten Rosé. „Dieser Wein verkörpert für mich Frische, Jugend und Lebensfreude.“ Den Winzerfamilien wünschte sie nach den anstrengenden und heißen Tagen mit großer Trockenheit eine erfolgreiche Weinlese mit „viel, viel Oechsle.“
Dass diese wie selbstverständlich in diesem Jahr besonders hoch ausfallen, berichtete Vorstandsvorsitzender Horst Seger bei seinem Blick auf die aktuelle Weinlese. Seger hatte die Gäste begrüßt und der scheidenden Weinprinzessin Anna-Lena Feger seinen Dank übermittelt und ihr als Erinnerung an ihre Amtszeit ein Armband überreicht. „Traumhafte Reben lassen einen sehr guten Jahrgang erwarten“, reflektierte er die derzeitige Ernte. Anna-Lena Feger blickte auf ihr Amtsjahr zurück und nannte Weinfeste, Messen, Goldweinprobe in Gngenbach und Frühlingsweinprobe in Zell-Weierbach als Höhepunkte ihrer Repräsentanz. Im Anschluss reichte sie Krone und Amtskette an Sara Vollmer weiter, die sich mit dem Amt einen Traum erfüllen konnte.
Bürgermeister Thorsten Erny freute sich über das herrliche Spätsommerwetter und lobte die Winzerinnen und Winzer für ihre Arbeit, die sie im Weinberg das Jahr über leisten. Denn die besondere Kulturlandschaft in Gengenbach mit ihrem fast mediterranen Charakter sei ihrem unermüdlichen Wirken zu verdanken. Diese Landschaft in Weinbergen und Obstplantagen „macht das Leben hier einzigartig und lebenswert.“ Das Weinfest sei der gelungenen Kooperation zwischen den Vereinen, den heimischen Wirtschaftsbetrieben und den teilnehmenden Weinbaubetrieben zu verdanken.